Infos zum Szenarien-Explorer

Über das Kopernikus-Projekt Ariadne

Klimaziele allein sind keine Erfolgsgarantie. Um sie zu erreichen, bedarf es konkreter Maßnahmen. Hier setzt das Projekt Ariadne an und zeigt Wege durch die komplexen Fragen der deutschen Energiewende. Das Projekt untersucht Energiewende-Strategien und ihre systemischen Auswirkungen sowie sektorale Wechselwirkungen. Ariadne analysiert politische Instrumente, um Klimaziele effizient und sozial ausgewogen zu erreichen. Und Ariadne erforscht, welche Governance und Institutionen notwendig sind, um effektiven Klimaschutz zu gestalten. In einem Konsortium von mehr als 25 Forschungseinrichtungen führt Ariadne einen gemeinsamen Lernprozess mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durch, lotet Optionen zur Gestaltung der Energiewende aus und erarbeitet wichtiges Orientierungswissen für politische Entscheidungsträger.
Mehr Informationen zum Ariadne-Projekt

Der Ariadne Szenarien-Explorer enthält ein Ensemble quantitativer, modellbasierter Szenarien, die Transformationspfade zur deutschen Klimaneutralität im Jahr 2045 beschreiben. Die vorliegenden Szenariendaten sind die jüngste Aktualisierung und Ergänzung des Szenario-Ensembles, das die Grundlage für den Ariadne-Szenarienbericht 2025 bildet:

Empfohlene Zitierweise

Bitte verweisen Sie bei Verwendung der Ariadne-Szenarien auf diesen Szenarien-Explorer (unter Einbindung des Links), sowie auf den zugrundeliegenden Szenarienbericht:

Gunnar Luderer (Hrsg.), Frederike Bartels (Hrsg.), Tom Brown (Hrsg.), Clara Aulich, Falk Benke, Tobias Fleiter, Fabio Frank, Helen Ganal, Julian Geis, Norman Gerhardt, Till Gnann, Alyssa Gunnemann, Robin Hasse, Andrea Herbst, Sebastian Herkel, Johanna Hoppe, Christoph Kost, Michael Krail, Michael Lindner, Marius Neuwirth, Hannah Nolte, Robert Pietzcker, Patrick Plötz, Matthias Rehfeldt, Felix Schreyer, Toni Seibold, Charlotte Senkpiel, Dominika Sörgel, Daniel Speth, Bjarne Steffen, Philipp C. Verpoort (2025):
Die Energiewende kosteneffizient gestalten – Szenarien zur Klimaneutralität 2045. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam.
https://doi.org/10.48485/pik.2025.003

Szenariendaten

Die Szenariendaten werden in Kürze auf Zenodo veröffentlicht und hier verknüpft.

Szenarienbeschreibung

Technologiemix (KN2045_Mix)

Dieses Szenario beschreibt einen Pfad zur Erreichung der Klimaneutralität mit einem weitgehend an Kosteneffizienz orientierten Mix an Technologien und Energieträgern. Dabei erreicht der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung weitgehend die politisch gesetzten Ziele. Das gemischte Energieträgerportfolio beinhaltet Importe auf mittlerem Niveau. Bezüglich des Einsatzes von direkter Elektrifizierung und indirekter Elektrifizierung ordnet es sich zwischen den unten beschriebenen Szenarien Fokus Elektrifizierung und Fokus Wasserstoff ein. Dabei wird zur Erreichung der Klimaziele auf einen Mix an Instrumenten gesetzt.

Fokus Elektrifizierung (KN2045_Elek)

Hier liegt der Fokus auf dem Hochlauf von Technologien zur direkten Elektrifizierung der Sektoren, sodass beispielsweise die Marktdurchdringung von E-Fahrzeugen und Wärmepumpen in diesem Szenario am höchsten ist. Strom ist der präferierte Energieträger in der Endenergie und der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung erreicht die politisch gesetzten Ziele. Die erfolgreiche Elektrifizierung begrenzt die Nachfrage nach Wasserstoff in Deutschland, der in erster Linie durch Elektrolyse in Deutschland erzeugt und durch geringe Importe von Wasserstoff beziehungsweise E-Fuels ergänzt wird. Wie im Technologiemix-Szenario werden die Klimaziele durch einen Instrumentenmix erreicht. Die Strom-Importe aus europäischen Nachbarländern sind auf einem auskömmlichen Level (2030: +/- 0 TWh, 2045: 50-150 TWh).

Fokus Wasserstoff (KN2045_H2)

In diesem Szenario liegt der Fokus verstärkt auf dem Einsatz von Wasserstoff und E-Fuels und somit stärker auf dem Hochlauf von Technologien zur indirekten Elektrifizierung von Energieverbräuchen verglichen mit dem Szenario Technologiemix. Direktelektrifizierung bleibt in den Bereichen dominant, in denen sie eindeutige Kostenvorteile gegenüber der indirekten Elektrifizierung aufweist. Der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung erreicht weitgehend die politisch gesetzten Ziele und die Klimaziele werden durch einen Mix an politischen Instrumenten erreicht. Die Importe von Strom sind eher moderat; Importe von Wasserstoff und E-Fuels auskömmlich (bis 2045 nachfragegetrieben bis zu 800 TWh/a möglich). Dahinter steht die Annahme einer gut ausgebauten und mit den europäischen Partnern koordinierte Wasserstoff-Infrastruktur, sowie dass durch günstigere Speicher und Elektrolyse, Erneuerbare-Energien-(EE)-Potenziale besser genutzt werden können.

Niedrige Nachfrage (KN2045_NFniedrig)

Dieses Szenario ist gekennzeichnet durch eine geringere Endenergienachfrage, die sich ergibt aus einer schnelleren Durchdringung von klimafreundlichen, effizienten Technologien, einem beschleunigten Infrastrukturausbau, einem energiesparenden Verhalten der Bevölkerung (z.B. Umstieg auf Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), dadurch weniger Autofahrten), breiterer öffentlicher Akzeptanz und gegebenenfalls stärkerer Regulierung und angepassten monetären Anreizen. Langfristig ist die gleiche klimapolitische Ambition zur Klimazielerreichung angenommen wie im Technologiemix-Szenario (weitgehend identischer CO2-Preispfad wie im Szenario Technologiemix, leichte Übererfüllung der Klimaschutzgesetz-(KSG)-2030er-Ziele möglich, Erreichung der Klimaneutralität in 2045). Auch energieangebotsseitig entspricht das Szenario dem Technologiemix-Szenario mit einem gemischten Portfolio an Technologien und Energieträgern.

Hohe Nachfrage (KN2045_NFhoch)

In diesem Szenario ist die Transformation der Endenergienachfrage beharrend, d.h. der Energiebedarf ist höher als im Technologiemix-Szenario. Dies liegt darin begründet, dass hier der Hochlauf klimafreundlicher, effizienter Technologien und der Ausbau der Infrastruktur langsamer gelingt, eine geringere öffentliche Akzeptanz und eventuell geringere Regulierung, bzw. weniger Anreize eine schnelle Transformation verhindern. Trotz langfristig vergleichbarer politischer Ambition wie im Szenario Technologiemix, ist ein Verfehlen der 2030er KSG-Ziele möglich. Die Klimaneutralität im Jahr 2045 wird schlussendlich erreicht. Wie im Szenario Niedrige Nachfrage ist der Ausbau der Erneuerbaren bis 2030 nachfragegetrieben. Energieangebotsseitig entspricht das Szenario dem Szenario Technologiemix mit einem gemischten Portfolio an Technologien und Energieträgern.

Existierende Politiken (ExPol)

In diesem Szenario werden alle am Stichtag 31.12.2023 implementierten klimapolitische Maßnahmen fortgeschrieben. Die Erreichung der THG-Minderungsziele ist nicht Teil der Szenarienformulierung und damit nicht gewährleistet. Das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 wird im Szenario nicht erreicht.

Modelldokumentationen

Ariadne ermöglicht durch den Einsatz verschiedener, sich wechselseitig ergänzender Modelle eine besonders detailreiche Perspektive auf die Energiewende. Den Blick auf das Gesamtsystem liefern in Ariadne die Modelle REMIND (PIK), REMod (Fhg-ISE) und PyPSA-DE (TUB). Diese Ergebnisse werden wiederum eng verknüpft mit dem sektoralen Blick des Industriemodells FORECAST (Fhg-ISI), der Verkehrsmodelle ALADIN und ASTRA-M (beide Fhg-ISI) und des Gebäudemodells REMod (Fhg-ISE).
Mehr Informationen zu den verwendeten Modellen

Szenariendaten Ariadne 1 (1. Förderphase 2020-2023)

Die Szenariendaten, die dem ersten Ariadne-Szenarienbericht von 2021 zugrunde liegen, sowie weiterführende Informationen hierzu finden sich unter:
https://data.ece.iiasa.ac.at/ariadne/

Förderung

Diese Szenariendaten wurden im Rahmen des durch das Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne verfasst.

Kontakt

Bei Fragen zu den Szenariendaten wenden Sie sich bitte an Frederike Bartels ([email protected]), Dominika Sörgel ([email protected]) oder Gunnar Luderer ([email protected]).